Die SPD-Samtgemeindefraktion hat in dieser Woche nach intensiver Diskussion beschlossen, weiterhin keine weiteren Flächen im Flächennutzungsplan der Samtgemeinde für Windenergieanlagen auszuweisen, berichtete Fraktionsvorsitzender Jan Hamhuis.
Um den Klimawandel zu stoppen, bzw. um die Folgen des Klimawandels abzumildern, sei, neben dem wichtigen Punkt Energieeinsparung, auch der Ausbau der erneuerbaren Energien für die SPD-Fraktion eine unbedingte Notwendigkeit.
Daher habe man schon vor mehr als 20 Jahren einer Flächennutzungsplanänderung, mit der Ausweisung einer Fläche für die Windenergienutzung, im Gebiet der Gemeinden Gölenkamp/Wilsum selbstverständlich zugestimmt, sagte der OV-Vorsitzende Jörg Reurik.
Auf der anderen Seite sei der Tourismus, bzw. die touristische Weiterentwicklung in der strukturschwachen Samtgemeinde Uelsen für die SPD Uelsen ebenfalls ein wichtiger politischer Handlungsschwerpunkt.
Ein Pfund, mit dem man dabei wuchern konnte und kann, sind dabei die wunderschöne Natur und Landschaften, auch der offenen Landschaft.
Um diese zu schützen und einer Beeinträchtigung der Landschaft bzw. des Landschaftsbildes entgegenzuwirken, ist daher der oben genannte Flächennutzungsplan mit einer sogenannten Ausschlusswirkung versehen.
Der Windkraft soll nur an einer bestimmten Stelle im Samtgemeindegebiet Raum gegeben werden und das soll nach Auffassung der SPD auch so bleiben.
Sie ist der Auffassung, dass die Schmerzgrenze für Urlauber mit jeder neuen Windkraftanlage näher rückt und sieht die weitere Errichtung von Windenergieanlagen als kontraproduktiv zur Entwicklung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor an.
„Von daher käme für uns allenfalls eine evtl. Erweiterung, Stichwort Repowering, des bestehenden Windparks als mögliche Alternative in Frage“, sagte Gerrit-Jan Hesselink, Vorsitzender des Planungsausschusses der Samtgemeinde.
Bei der ganzen Thematik verkenne man außerdem nicht die gewinnorientierten Interessen, insbesondere der Grundstückseigentümer.
Diese Interessen sollen dann womöglich unter dem Schlagwort „Klimawandel“ kaschiert werden, vermuteten die Teilnehmer der Fraktionssitzung.
Ein großes Fragezeichen mache die Fraktion hinter den zukünftigen planungsrechtlichen Vorgaben auf Bundes- u. Landesebene und den möglicherweise damit einhergehenden Erleichterungen (u.a. Änderung der Abstandsregelungen) hinsichtlich der Errichtung von Windparks, erläuterten die Ratsmitglieder Jutta Gommer u. Berend Kortmann.
„Wir wissen um das Interesse an der Errichtung weiterer Windenergieanlagen in anderen Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde“, berichteten die Ratsmitglieder Judith Hindriksen und Heike Klomp übereinstimmend und fügten abschließend hinzu, „wenn das so kommt, sollten zukünftig weitere Windenergieanlagen in anderen Mitgliedsgemeinden errichtet werden, können wir das Thema Tourismus, bzw. dessen Weiterentwicklung unseres Erachtens für die Samtgemeinde Uelsen ad Acta legen.
Wir haben nämlich keine zweite Landschaft im Kofferraum“.